Paradigmawechsel beim Datenschutz
Während Microsoft seine Bemühungen um nachhaltigen Datenschutz offen legt, kritisiert Peter Cullen, Microsofts Chef-Stratege in Sachen Datenschutz, dass nicht genug bei der Entwicklung von neuen Produkten wie zum Beispiel des Browsers Chrome von Google in den Schutz der Privatsphäre und den Datenschutz investiert wird. Während also Microsoft 40 Vollzeitbeschäftigte und 400 Teilzeitkräfte speziell hinsichtlich des Themas Privacy beschäftigt und damit signalisieren will, dass die Privatsphäre dort einen sehr hohen Rang einnimmt, ist der Problematik und den Herausforderungen bezüglich Datenschutzes lange nicht hinreichend begegnet. Eines steht fest: Es muss sich ein Paradigmenwechsel vollziehen. Unzählige Daten von Privatpersonen werden gestohlen, verkauft und missbraucht. Diesbezüglich ergreift Bundesminister Wolfgang Schäuble die Initiative und lädt zu einem Gipfeltreffen zum Datenschutz nach Berlin an, in welchem es um neue Maßstäbe und Richtlinien gehen soll. Schaar, Bundesbeauftragter für Datenschutz, fordert zudem die Festschreibung von Datenschutz im Grundgesetz. Datenschutz wird zunehmend Gesprächsthema in politischen Kreisen, doch ob sich schließlich auch etwas bewegt, gilt es nur zu hoffen, denn die Vergangenheit zeigte Gegenteiliges. Waren es doch eher die Datenschutzbeauftragten und das Bundesverfassungsgericht, die sich vor die Verfassung stellten und die Entwicklung zum gläsernen Menschen maßgeblich aufhielten. Jetzt wird es Zeit, dass die Politik ihren Teil dazu beiträgt und Schutzstrategien in gesetzlichen Regelungen verankere, welche Experten ohnehin schon seit Jahren verfolgen. Schließlich beschließt der Datengipfel weitreichende Änderungen. Der Kunde ist König und muss von nun an zustimmen, wenn seine Daten weitergereicht werden, nicht mehr ausdrücklich widersprechen.
- mb -
Datenschutz als Wettbewerbsvorteil intern.de „MS erkennt Datenschutz als Wettbewerbsvorteil“
http://www.intern.de/news/neue--meldungen/--200809024353.html
Schwere Versäumnisse seitens der Politik Spiegel online: „Wie Datenmissbrauch unsere Demokratie gefährdet“
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,575838,00.html
Datenhandelsverbot Heisse online: „Unternehmen gegen Datenhandelsverbot“
http://www.heise.de/newsticker/Unternehmen-gegen-Datenhandelsverbot--/meldung/115425
Datengipfel in Berlin Focus online: „Datengipfel beschließt umfangreiche Gesetzesänderung“
http://www.focus.de/politik/deutschland/datenschutz-datengipfel-beschliesst-umfangreiche-gesetzesaenderung_aid_331072.html Datenschutz nicht nur schick
Datenschutz wird zu einem schicken Begriff quer durch die Gesellschaftsschichten, weil es irgendwie und irgendwo auch jeden betrifft - und schließlich schläft man besser, wenn die eigenen, persönlichen, vertraulichen Daten auch die eigenen und vertraulich bleiben. Der Ein oder Andere mag über die Entwicklung des Datenschutzes im Rahmen der Öffentlichkeit lächeln und konstatieren, dass das alles doch etwas übertrieben sei. Doch eines ist doch offensichtlich. Datenschutz ist nicht nur schick, sondern auch notwendig – sogar unverzichtbar. Das merkt derjenige, dessen Kontodaten oder Vorstrafenregister, persönliche Vorlieben und Konsummuster sich frei in der Öffentlichkeit vervielfältigen und schließlich hier und da ans Tageslicht kommen. Der Datenschutz bewegt sich langsam, aber sicher aus der Aufmerksamkeitsniesche der Öffentlichkeit heraus – eben nicht nur, weil es schick ist.
-mb-
Schicker Datenschutz? Die Zeit: „Schützen wird schick“
http://www.zeit.de/2008/37/Kommentar-37
Der gläserne Surfer
Wie gut ist Chrome? Diese Frage stellt sich derzeit nicht nur der Anwender, sondern auch einige Computerspezialisten. Aber auch für Datenschützer ist der neue Webbrowser zum Fokus geworden, denn schließlich sammelt Googles neuer bester Freund reichlich Datenspuren von Chrome-Surfern, die wiederum von Google protokolliert werden. Neben den Datenspuren erzeugt Chrome eine eindeutige Anwendernummer, die bei Updates und Absturzberichten Anwendung findet – ein Datenschutzproblem. Auch das Inkognito-Surfen verspricht Halbwahrheiten, denn die IP-Adresse hinterlässt eindeutige Spuren. Chrome wird aus dem Status der Betaversion herauswachsen und damit Sicherheitslücken schließen und datenschutzrechtliche Bedenken ausräumen – so bleibt zu hoffen. Erst dann wird Chrome ein würdiger Konkurrent zu Mozillas Firefox und MS InternetExplorer werden können.
-mb-
Googles neuster Freund Tagesanzeiger: „Chrome rostet nicht. Oder doch?“
http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/story/15225755
Google-Diät Stern.de: „Google hat nichts zu verschenken“
http://www.stern.de/computer-technik/internet/:Kommentar-Google/638037.html
Nutzungsbedingungen Gulli.de: „Datenkrake will alle Rechte an Inhalten, die durch den Browser gehen“
http://www.gulli.com/news/google-chrome-datenkrake-will-2008-09-03/ Nachrichtenticker: Weitere Nachrichten im Kurzüberblick
1. Carsten Eilers nächste Folgen seiner Kolumne "About Security": About Security #171: Schwachstellen-Suche: SQL-Injection mit UNION (2)
http://entwickler.com/itr/news/psecom,id,43583,nodeid,82.html
2. Callcenter-Boom Süddeutsche Online: „RUF MICH AN“
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/979/308921/text/