Riesiger Kreditkartenbetrug in den USA
Im bisher wohl größten Strafverfahren wegen Hack-Angriffen hat das US-Justizministerium eine Gruppe von elf mutmaßlichen Straftätern angeklagt. Durch Einbruch in Computersysteme sollen diese sich mehrere Millionen Kunden- und Kreditkartennummern angeeignet und weiterverkauft haben. Die aus verschiedenen Ländern stammenden Angeklagten hatten sich auf den Diebstahl und Wiederverkauf von Personendaten und Kreditkartendaten spezialisiert. Relativ leicht drangen sie in die drahtlosen Computernetzwerke großer amerikanischer Einzelhandelsketten ein und mit Hilfe von Computerhacker-Technologien erhielten sie ca. 40 Millionen Kreditkartendaten sowie Personendaten. Über das Internet kauften Kriminelle aus verschiedenen Ländern diese Kreditkartendaten angeblich auf. Die Daten wurden auf Blanko-Karten geschrieben und zum Abheben hoher Geldsummen verwendet. Die genaue Schadenssumme konnte noch nicht ermittelt werden, doch man gehe von einer zweistelligen Millionensumme aus. Spiegel Online schreibt, das dem Chef der Datendiebe schlimmstenfalls eine lebenslange Haftstrafe droht. Besonders pikant daran sei, dass nach Angaben der US-Behörden der Mann selbst ein Informant des Secret Services war.
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Datendiebstahl im Internet Spiegel Online: „Internet-Diebe stehlen 40 Millionen Kundendaten“
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,570403,00.html Die neue Gesundheitskarte als Schlüssel zu vertraulichen Patientendaten Während viele Ärzte- und Patientenverbände, wie auch Datensicherheitsspezialisten in der Einführung der neuen Gesundheitskarte einen großen Schritt hin zum gläsernen Patienten sehen, soll der Patient selbst -so Befürworter der neuen Gesundheitskarte- Herr seiner Daten bleiben. Die Gefahren des Datenmissbrauchs liegen jedoch weniger bei den personenbezogenen Daten, die auf der Karte gespeichert sind, als bei den angedachten, groß angelegten Datenbanken, auf denen vertrauliche und umfangreiche Patientendaten gespeichert werden. Die Karte dient schließlich als Schlüssel zu diesen Datenbanken. Auch wenn es noch Jahre dauern könnte, bis das Datennetzwerk für Patientendaten technisch realisiert werden könnte, auf welches dann Institutionen wie Krankenkassen, Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäuser Zugriff haben, werden mit der Gesundheitskarte maßgebliche Türen geöffnet, die datenschutzrechtlich nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Auch wenn die elektronische Gesundheitskarte rechtlich sehr gut abgesichert ist, so der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar und sich auch Thilo Weichert für die Sicherheit der Gesundheitskarte aus datenschutzrechtlicher Sicht ausspricht, bleibt die komplexe Technik eine Schwachstelle. Noch gewährleistet die Technik keine zuverlässige und adäquate Online-Anbindung, was Datenschützer aufatmen lässt. Doch wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die neue Gesundheitskarte ihre Rolle als Schlüssel zu umfangreichen Patientendaten, welche auf Großdatenbanken abgelegt sein werden, einnehmen wird.
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Die neue Gesundheitskarte: Datenschutzrechtlich unbedenklich? Tagesschau: „Datentransport mit Risiken und Nebenwirkungen“
http://www.tagesschau.de/inland/gesundheitskarte108.html
Patient soll über Nutzungsmöglichkeiten entscheiden Heisse online: „Ärzte fordern Änderungen bei der elektronischen Gesundheitskarte“
http://www.heise.de/newsticker/Aerzte-fordern-Aenderungen-bei-der-elektronischen-Gesundheitskarte--/meldung/113863
„E-Pass“ - Wie sicher ist sicher?
Auch wenn das Bundesministerium des Inneren (BMI) klare Antworten auf klare Fragen der Bürger zum biometrischen E-Pass gibt, stellt sich aufgrund aktueller News die Frage, wie sicher der E-Pass denn wirklich ist. Auch wenn auf dem Pass gespeicherte Daten noch nicht in eine zentrale Datenbank gespeist werden, sondern nur auf dem Pass gespeichert sind, stellt sich die Frage, inwieweit diese Daten manipulationsfähig sind. Ein Computerexperte kann ohne großen zeitlichen und finanziellen Aufwand und mit einer öffentlich zugänglichen Software die RFID-Chips problemlos manipulieren, so ein Versuch des Computerexperten Jeroen van Beek von der Universität Amsterdam. Selbst die Lesegeräte der Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) würden die Fälschungen problemlos anerkennen. Bestehende Sicherheitsprobleme dürfen nicht geleugnet werden. Die ICAO konstatiert, dass der biometrische Pass erst sicher sei, wenn alle ausgebenden Staaten sich dem PKD-System angeschlossen hätten. Bisher haben dies 10 von 45 Ländern getan. Die hier aufgebrochene Diskussion über die Sicherheitslücken des biometrischen E-Passes wirft einen Schatten auf die geplante Umsetzung des elektronischen Personalausweises in Deutschland, der ab dem 1. November 2010 den herkömmlichen Personalausweis ablösen soll.
- mb -
Der Weg zum sicheren E-Pass Der Standard: „Britischer "fälschungssicherer" E-Pass gefälscht“
http://derstandard.at/?url=/?id=1216918665908
Fragen und Antworten zu Datenschutz und Datensicherheit Bundesministerium des Inneren
http://www.bmi.bund.de/cln_012/nn_1082274/Internet/Content/Themen/PaesseUndAusweise/Einzelseiten/Datenschutz__FAQ.html
Sicherheitslücken bei biometrischem E-Pass Netzwelt: „RFID: E-Pass in wenigen Minuten geklont“
http://www.netzwelt.de/news/78294_2-rfid-e-pass-in-wenigen-minuten.html
Gesetz für die Einrichtung einer Datenbank zur schnelleren Identifizierung erlassen Heisse Online: „Israelis sollen Biometrie-Pässe bekommen“
http://www.heise.de/newsticker/Israelis-sollen-Biometrie-Paesse-bekommen--/meldung/113776
Nachrichtenticker: Weitere Nachrichten im Kurzüberblick
1. Carsten Eilers nächste Folgen seiner Kolumne "About Security": About Security #167 : Schwachstellen-Suche: SQL-Injection über Strings
http://entwickler.com/itr/news/psecom,id,43195,nodeid,82.html
2. Telekom geht auf Betroffene zu Süddeutsche.de: „Die Telekom sagt leise "sorry"“
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/348/305317/text/