Vorschriftsgemäße Aktenlagerung sieht anders aus
Am vergangenen Dienstag fand das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA), in einem frei zugänglichen Kellergang eines Wohn- und Geschäftshauses, unverschlossene Metallaktenschränke mit hochsensiblen Patientenakten vor. Durch die stets offene Tiefgarage und der unverschlossenen Haustür waren die Patienten-Akten einer Zahnarztpraxis für jedermann zugänglich im Keller gelagert. Dank der unangemeldeten Kontrolle der Mitarbeiter des Landesamtes für Datenschutz scheinen die Akten in Schränke innerhalb der Praxis verlagert worden.
Wenn es um personenbezogene Daten, gerade äußerst sensible Gesundheitsdaten geht, müssen bei der Aufbewahrung ganz besondere Datenschutz – Vorschriften (besondere Arten personenbezogener Daten i.S.d. § 3 Abs. 9 BDSG) berücksichtigt werden. Dieser leichtfertige Umgang mit den Gesundheitsdaten der Patienten, kann derzeit nicht unmittelbar durch die Datenschutzbehörde mit einem Bußgeld belegt werden.
Ab Mai 2018 tritt die neue Datenschutz-Grundverordnung in Kraft. Dann drohen bei Datenschutz-Verstößen Bußgeldern von bis zu 10 Millionen Euro. Damit es im kommenden Jahr kein böses Erwachen gebe, sollten sich nicht nur Ärzte sondern auch Unternehmen, Freiberufler, Verbände und auch Vereine zur Lagerung von personenbezogenen Daten Dritter informieren, so der Rat des BayLDA-Präsidenten Thomas Kranig.
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Gesundheitsdaten: Daten mit erhöhtem Schutzbedarf Lda Bayern online – "Unverschlossene Aktenschränke mit Patientenakten im öffentlich zugänglichen Treppenhaus geht gar nicht" (pdf)
https://www.lda.bayern.de/media/pm2017_01.pdf
Leichtfertiger Umgang mit Patientenakten Idowa online - "Bayern Akten nicht vorschriftsgemäß gelagert: Hohes Bußgeld droht"
http://www.idowa.de/inhalt.bayern-akten-nicht-vorschriftsgemaess-gelagert-hohes-bussgeld-droht.9ca0bee4-07e7-485f-902b-f5764bb67bd3.html Pflicht: Sorgsamer Umgang mit sensiblen Patientenangaben Rettungsdienst online - "Datenschutz: Dokumente sicher aufbewahren"
http://www.rettungsdienst.de/nachrichten/datenschutz-dokumente-sicher-aufbewahren-52080
Wenn Behördenmitarbeiter Unternehmenshardware kontrollieren Bei Einreise in vielen Ländern sind die Kontrollen elektronischer Geräte, insbesondere von Laptops durch den Zoll und andere Einreisebehörden streng geregelt. Die elektronische Geräte werden durchsucht und Kopien der gespeicherten Daten gezogen um diese später zu analysieren. Eine Überwachungsmaßnahme die tief in die Unternehmerdatenbank sowie der Privatsphäre von Reisenden eingreift.
Behörden haben nicht nur das Recht, Handy- oder Laptop und sonstige Datenträger zu untersuchen, sondern können diese auch beschlagnahmen - Gründe müssen sie nicht nennen. Die Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren sind sehr gering.
Dies musste vor kurzem der NASA-Mitarbeiter Sidd Bikkannavar bei der Einreise in die USA erfahren, als er von den Grenzschützern festgehalten wurde. Ins Land einreisen durfte er erst, nachdem er den Zugangscode für sein dienstliches Smartphone preisgab.
Schon im Jahre 2015 verlangten Grenzschützer von einem kanadischen Staatsbürger bei der Wiedereinreise nach Kanada den Zugangscode seines Smartphones. Da der Kanadier Alain Philippon sich weigerte das Passwort herauszugeben, wurde er wegen Behinderung von den Grenzbeamten angeklagt, ihm drohten daraufhin nicht nur eine hohe Geldstrafe sondern auch eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr. Um dieser Strafen zu entgehen, plädierte Alain Philippon bei der Verhandlung auf schuldig und bezahlte 500 Dollar Strafe. Trotzdem hat der kanadische Zoll sein Smartphone einbehalten.
Zur Datensicherheit sollten Unternehmen die Auslandsentsendungen oder Dienstreisen ihrer Mitarbeiter organisieren, Geräte wie Smartphone oder Laptop vor der Reise komplett zurücksetzen. Im Zielland angekommen, kann dann per Cloud ein arbeiten mit den Daten erfolgen. Vor der Rückreise sollte alles wieder zurückgesetzt werden um das Auslesen der Hardware zu vermeiden.
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Smartphone im Fokus von Grenzschutzbehörden Frankfurter Allgemeine online - "Einreise am Flughafen: Was tun, wenn der Grenzschutz ans Handy will?"
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/einreise-am-flughafen-was-tun-wenn-der-grenzschutz-ans-handy-will-14881037.html
Bei Einreise Passwortpreisgabe Netzpolitik. org - "US-Grenzbeamte zwingen NASA-Mitarbeiter, sein Diensttelefon zu entsperren"
https://netzpolitik.org/2017/us-grenzbeamte-zwingen-nasa-mitarbeiter-sein-diensttelefon-zu-entsperren/ Zunahme von Cyber-Angriffe
Anhand zunehmender Verwendung von mobilen Technologien geraten Unternehmen und Behörden immer stärker ins Visier von Cyber-Kriminellen. Allein im Jahre 2016 berichteten die Medien fast täglich von Hacks und mobilen Bedrohungen. Die IDC Studie „Mobile Security in Deutschland 2017“ ergab, das 26 % der befragten Unternehmen im vergangenen Jahr anhand von Sicherheitsvorfällen einen Schaden von mehr als 100.000 Euro durch Angriffe auf mobile Endgeräte entstanden ist. Die Sicherheitslage hat sich gegenüber dem Vorjahr so weit verschärf, das mittlerweile 65 Prozent der befragten Unternehmen Erfahrungen mit Angriffen auf ihre mobilen Endgeräte machen mussten.
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Studie zur Sicherheitslage IDC online - "Mobile Security in Deutschland 2017"
http://idc.de/de/research/multi-client-projekte/mobile-security-in-deutschland-2017/mobile-security-in-deutschland-2017-projektergebnisse IT-Sicherheitsforschung Elektronik Praxis Vogel online - "Cybersicherheit: Positionspapier zur Lage der Cybersicherheit in Deutschland"
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/safety/articles/584025/
Nachrichtenticker: Weitere Nachrichten im Kurzüberblick
1. Carsten Eilers - IT-Sicherheit Carsten Eilers - "Die IoT Top 10, #2: Unsichere Authentifizierung/Autorisierung, Teil 7"
https://www.ceilers-news.de/serendipity/860-Die-IoT-Top-10,-2-Unsichere-AuthentifizierungAutorisierung,-Teil-7.html 2. Angriffe geklärt? T-Online - "Telekom-Router : Mutmaßlicher Hacker nach Angriff auf Deutsche Telekom gefass"
http://www.t-online.de/computer/sicherheit/id_80446378/angriff-auf-telekom-router-mutmasslicher-hacker-in-london-gefasst.html
3. Betriebssystem in der Kritik Gulli com - "Datenschutz in Windows 10: EU weiterhin unzufrieden, auch nach Update"
http://www.gulli.com/news/28167-datenschutz-in-windows-10-eu-weiterhin-unzufrieden-auch-nach-update-2017-02-22