Verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung
Die Speicherung der Fluggastdaten wurde vor kurzem durch das EU-Parlament auf den Weg gebracht. Voraussichtlich ab 2016 sollen bei internationalen Flügen von jedem Passagier sämtliche personenbezogene Daten gespeichert werden. Um Straftaten zu verhindern sollen künftig sämtliche personenbezogene Daten wie Name, Anschrift, Zahlungsweise, Kreditkartennummer sowie die Kofferanzahl, der Verzehrwunsch an Bord von jeder Person die in die EU ein – oder ausreist gespeichert werden. Fahnder haben dann 30 Tage uneingeschränkten Zugriff auf die offenen Speicherdaten, danach würden die Informationen anonymisiert und über fünf Jahre gespeichert. Datenschutzbeauftragte warnen vor dieser übertriebene Datensammelwut – unschuldige Bürger geraten unter Generalverdacht.
In Großbritannien hat das oberste Zivilrecht vor kurzem entschieden, das die Vorratsdatenspeicherung mit dem Notstandsgesetz "Data Retention and Investigatory Powers Act" gesetzeswidrig einzustufen ist. Denn die Voraussetzungen für den Zugriff der Sicherheitsbehörden auf gespeicherte Verbindungs- und Standortdaten – und dies auch ohne Genehmigung eines Richters, sind nicht klar definiert. Diese nationale Vorratsdatenspeicherung wir bis Ende März durch den Gesetzgeber geändert.
Dieses Urteil ist auch für Deutschland bei der geplanten Vorratsdatenspeicherung zum Nachdenken Anlass gebend, denn wenn über eine Bestandsdatenauskunft zugegriffen wird, werden auch in Deutschland keine Richtervorbehalte für die Nutzung der Vorratsdatenspeicherung verlangt.
Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die nächsthöheren Instanzen zur Vorratsdatenspeicherung verhalten.
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Überwachung: Heikles Unterfangen br online - "Affäre um netzpolitik.org: Die überwachten Überwacher"
http://www.br.de/nachrichten/inhalt/netzpolitik-landesverrat-verfassungsschutz-generalbundesanwalt-100.html
Mehrheit gegen Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung Frankfurter Allgemeine - "Netzpolitik-Blog im Aufwind "Legt Euch nicht mit dem Internet an"
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wer-sind-die-blogger-von-netzpolitik-org-13735090.html
Vorsichtiger Umgang mit der Preisgabe personenbezogener Daten Channel Partner online - "Datenschutz bei Auskunftsersuchen des Finanzamts: Auskünfte über Lieferanten – Vorsicht"
http://www.channelpartner.de/a/auskuenfte-ueber-lieferanten-vorsicht,3046088
Datenschutzbeauftragte sehen Risiken durch den Daten-Striptease
Gesundheits-Apps bieten eine tolle Unterstützung für einen gesünderen Lebensstil, helfen durch Medikamentenmanager wann die nächste Medizin genommen werden muss oder zeigen an, wann die nächste Schutzimpfung ansteht. Die Vorteile liegen auf der Hand und die kleinen digitalen Helferlein werden von vielen Anbietern kostenlos zur Verfügung gestellt. Doch wer diese Gesundheits-Apps herunterlädt, sollte bedenken dass dieser digitale Service nur im Austausch mit seinen Daten geschieht. Diese Fitnessdaten geben einen detaillierten Aufschluss über körperliche Aktivitäten, Ernährung und vieles mehr. Beispiel: Krankenkassen und auch Versicherungen bieten Fitness-Apps um unsere Gesundheit zu kontrollieren. Versicherungstarife werden je nach Lebenswandel angeboten und wer gesund lebt, bekommt Rabatte. Diese kurzfristigen finanziellen Vorteile könnten aber auch künftig zu Risikozuschlägen führen.
Doch so verlockend diese Angebote für jeden gesunden Menschen auch sind, der Preis den man dafür bezahlt ist, dass man nicht weiß wo diese Daten landen. Mit diesen hochsensiblen schutzwürdigen Daten werden Gesundheits- und Risikoprofile erstellt - oft sind auch Positionsdaten der Nutzer darunter – alles Daten die sich auch zum Nachteil auswirken können. Zudem sind die Messsensoren oft so verbaut wie in Apple Watch, das sich die Fitness Tracker nicht abschalten lassen – der Benutzer kann die Überwachung seiner Daten somit nicht stoppen.
Nicht nur die Versicherungen, Pharmaindustrie, Unternehmen sondern zum Beispiel auch Arbeitgeber und Banken interessieren sich für diese hochsensiblen Informationen. Datenschutzbeauftragte warnen vor dem wachsenden Interesse an Gesundheits- und Verhaltensdaten und raten zu einer überlegten Datenoffenbarung.
-ck-
Datenschutzbeauftragte warnen vor unbedachter Datenweitergabe Media online - "Fitness first oder Big Brother AOK?: Erste Krankenkasse zahlt für Apple-Watch"
http://meedia.de/2015/08/06/fitness-first-oder-big-brother-aok-erste-krankenkasse-zahlt-fuer-apple-watch/
Datenschutzbeauftrage warnen vor enorm datenhungrige Apps Süddeutsche online - "Datenmissbrauch: Wie Gesundheits-Apps die Nutzer überwachen"
http://www.sueddeutsche.de/digital/gesundheits-apps-verbraucherschuetzer-warnen-vor-datenmissbrauch-1.2592262
Preisnachlässe gegen sensible Daten im Tausch Heise online - "Überwachung im Auto: Telematik-Tarife vor dem Durchbruch"
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ueberwachung-im-Auto-Telematik-Tarife-vor-dem-Durchbruch-2767175.html
Nachrichtenticker: Weitere Nachrichten im Kurzüberblick
1. Carsten Eilers - IT-Sicherheit Carsten Eilers - "XSS-Schwachstellen finden, Teil 2: So erkennen Sie Schutzfunktionen"
http://www.ceilers-news.de/serendipity/690-XSS-Suche,-Teil-2-So-erkennnen-Sie-Schutzfunktionen.html
2. Wichtig: Datenschutz – Einstellungen beachten Zeit online – "Privatsphäre: Windows 10 telefoniert zu viel nach Hause"
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-08/privatsphaere-windows-10-einstellungen-deaktivieren 3. Verschlüsselungs-Trojaner im Schlepptau Heise online - "Upgrade auf Windows 10: Vorsicht vor gefälschter E-Mail"
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Upgrade-auf-Windows-10-Vorsicht-vor-gefaelschter-E-Mail-2767657.html 4. Genaue Identifikation des Nutzers Focus online - "Grauzone im Datenschutz: Der Ladestand Ihres Laptops und Smartphones gibt viel mehr preis, als Sie denken"
http://www.focus.de/digital/videos/erkennbar-ueber-akkuzustand-der-ladestand-ihres-laptops-und-smartphones-gibt-viel-mehr-preis-als-sie-denken_id_4858596.html