Gemäß einer neuen Studie ist den Menschen in Deutschland hinsichtlich ihrer persönlichen Daten Datenschutz sehr wichtig. Von 1000 Befragten stimmten 81 Prozent dafür, Unternehmen und Organisationen gesetzlich dazu zu verpflichten, personenbezogene Daten bestmöglich zu schützen. Datenschutz sollte als Kernaufgabe für jedes Unternehmen begriffen werden, so Sicherheitsexperte beim IT-Branchenverband Bitkom Lutz Neugebauer.
Dem entsprechend laut fällt die Kritik am neuen Melderecht aus, dass 2014 in Kraft treten soll, denn hier geht es um Meldedaten für Werbung oder Adresshandel. Zukünftig dürften es also Adresshändler einfacher haben, denn sie könnten sich mit einer nicht aktuellen Adresse die behördlich beschafften, geprüften und aktuellen Adressen besorgen.
Die Ratifizierung des lange umkämpften Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) ist durch die Abstimmung des EU-Parlamentes Geschichte. Die seit 2007 diskutierte und umstrittene Initiative wurde im Rahmen der Auseinandersetzungen in jüngster Vergangenheit deutlich ausgeweitet, sodass speziell die Ausführungen zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen im Netz und den Strafvorschriften zur Ahndung von Rechtsdelikten zunehmend zur Ablehnung führten.
Datensicherheit Netzwerke von Firmen und Behörden trifft es genauso wie Privatpersonen: Computerkriminalität und Spionage per Internet. Ein Grund für die rasante Verbreitung ist die Sorglosigkeit vieler Anwender. Viele User benutzen zu einfache Kennwörter, installieren einen wichtigen Patch nicht und somit haben Angreifer freie Bahn. Allein in dieser Woche berichteten die Medien dass bei mehreren E- Mail-Dienstanbietern die Postfächer der Nutzer gehackt wurden. Diese Mail-Accounts waren scheinbar nur mit leicht zu erratenden Passwörtern geschützt. Angreifer hatten so ein leichtes Spiel um auf die E-Mail – Accounts zuzugreifen. Gerade im Unternehmen sollte stets darauf geachtet werden, dass nicht bei jedem Dienst oder Speicherung der sensiblen Daten immer ein und dasselbe Passwort verwendet wird. Sollte nur ein einziges Kennwort benutz und dieses geknackt werden, können sehr schnell sämtliche unternehmerische Daten abhandenkommen. Größere Schäden entstehen oft auch durch unzureichend ausgebildeten oder unaufmerksamen Mitarbeiter, wie momentan bei der jetzigen Datenpanne einer Bank in Frankfurt geschehen. Scheinbar hat ein Mitarbeiter entgegen den Anweisungen seines Vorgesetzten beim Arbeitsplatzwechsel einen kompletten Datensatz versandt. Doch diesmal scheint die Panne hilfreich zu sein, denn diese brisanten Daten landeten bei den Steuerfahndern des Bundes. -ck-
Neue Variante der Festplattenübernahme Bisher unbekannte Täter haben verschiedene Logos wie zum Beispiel das der Gema, des Bundeskriminalamtes (BKA) sowie der Bundespolizei kopiert um diese für Computerattacken einzusetzen. Mittels eines extrem aggressiven Computervirus frieren die Kriminellen den PC der Opfer ein und ein Sperrbildschirm zeigt bei angeschlossener Webcam ein Livebild des Nutzers. Um diese Sperre aufzuheben fordern die kriminellen Hacker ca. 100 € von den so eingeschüchterten Anwender, ansonsten würde die Festplatte komplett gelöscht. Anhand der bisherigen Ermittlungen haben sich die Geschädigten beim Surfen im Internet unbemerkt eine Schadsoftware heruntergeladen, welche sich selbständig im Auto-Start Menü installiert. Diese sogenannte "Drive by – Infektion" lädt sich automatisch beim Surfen im Web herunter. Dieser Virus wird zum Beispiel über Online Shopping-Seiten, kostenfreien Hintergrundbildern usw. stark verbreitet. Das Bundesamt für Sicherheit (BSI) rät eindringlich davon ab, den Zahlungsaufforderungen nachzukommen. Um Attacken abzuwehren sollte die Anti-Viren-Software täglich aktualisiert werden. Infizierte Rechner können mit der Anleitung des BSI entsperrt werden. -ck-
Anleitungen zum Entsperren bka-trojaner.de - "Ist Ihr PC von der Bundespolizei, GEMA, GKA oder anderen Institutionen gesperrt?" http://www.bka-trojaner.de/
Nachrichtenticker: Weitere Nachrichten im Kurzüberblick
aus organisatorischen Gründen können wir Ihnen eine Berichterstattung durch unser Redaktionsteam in dieser Woche nicht anbieten. Entsprechende datenschutzrelevante Aspekte werden in den Datenschutznachrichten nächste Woche (30. KW) einbezogen.
Wir bedanken uns für Ihre Leser-Treue und Ihr Verständnis, Ihr Redaktionsteam
Datenschutz - Nachrichten 30. Kalenderwoche 2012
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Europäischer Datenschutz
Signale der Annäherung gibt es bei den Verhandlungen über das Gerüst des zukünftigen Datenschutzrechts in den EU-Staaten. Wenn es jedoch um die Details geht, gibt es immer noch immensen Diskussionsbedarf. Bezüglich der Datenschutzpflicht öffentlicher stellen positioniert sich Deutschland deutlich und wenig kompromissbereit. Weitgehend Einigkeit über den Handlungsbedarf herrscht in einigen Punkten, wie das "Recht auf Vergessen" im Internet der EU-Bürger, geltende EU-Datenschutzregeln für alle Unternehmen, die ihre Dienste in Europa aktiv anbieten, höhere Bußgeldregelungen etc. Innen- und Außenminister reden von einem "politischen Durchbruch" in den jüngsten Verhandlungen am Dienstag auf Zypern.
Der Branchenverband Bitkom hat mit der Unternehmensberatung Kienbaum und dem F.A.Z.-Institut eine Studie zu "Datenschutz im Personalmanagement 2012" durchgeführt und hat damit bestätigt, dass bereits in einem frühen Stadium von HR-Projekten alle Datenschutzfragen von Fachvertretern geklärt werden sollten. 27 Prozent der 799 für die Studie befragten Fachangestellten begründeten Projektverzögerungen mit ungeklärten Datenschutzfragen. Zumeist wird die meist kooperative Beziehung zwischen Datenschutzbeauftragten und der Arbeitnehmervertretung nicht gesehen. 18 Prozent konstatierten, dass dem Datenschutz im HR-Bereich ein zu großer Stellenwert beigemessen wird.