Vertrauensverlust durch Datenskandale
Datenskandale gab es in den vergangenen Monaten mehr als genug und fast täglich erweitert sich die Liste der bekannt gewordenen Datenschutz-Skandale. Gerade in dieser Woche waren hochsensible Patientendaten frei im Internet abrufbar. Vertrauliche Kundendaten waren, durch den bei der Anmeldung zum elektronischen Fahrscheinsystem der Deutschen Bahn, für anderer Nutzer einsehbar. Außerdem waren durch einen frei geschalteten Bereich des Ministeriums - Servers personen- und firmenbezogene Daten öffentlich im Internet einsehbar.
All diese Fälle sorgten für Schlagzeilen und allgemeiner Entrüstung mit gleichzeitiger Besorgnis um die persönlichen Daten der Bevölkerung. Doch viel schlimmer als der kurzfristige monetäre Schaden, sind jedoch die negativen Schlagzeilen, die Unternehmen und deren Marken dauerhaft schaden können. Nicht nur große, auch kleine, sowie mittelständische Unternehmen unterschätzen in der Regel die realen Gefahren im Umgang mit ihren Daten. Dabei lässt sich das Risiko einer Datenpanne oft mit einfachen Mitteln auf ein Minimum senken.
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Korrekturarbeiten bei der elektronischen Lohnsteuerkarte erforderlich
Vorerst wird die Einführung der elektronischen Lohnsteuerkarte auf unbestimmte Zeit verschoben. Eigentlich sollte die elektronische Abrechnung (ELStAM) zwischen Arbeitgebern und den örtlichen Finanzämtern komplett per Computer am 1. Januar 2012 stattfinden. Durch eine Verschiebung bei der technischen Erprobung des Abrufverfahrenes verzögert sich nun der Zugriff der Arbeitgeber auf die zentrale Datenbank. Mittlerweile wurden viele Bürger in letzter Zeit vom Finanzamt schon aufgefordert, ihre Daten zu prüfen damit die Lohnsteuerabzugsmerkmale wie zum Beispiel die Steuerklasse richtig erfasst werden. Diese Prüfung durch die Lohnsteuerpflichtigen wird auch weiterhin fortgeführt um die Steuerklasse, Kirchensteuer oder Behinderten - Pauschalbeträge zu berichtigen – damit die Datenpannen, mit den vertauschen Arbeitnehmerdaten von den in jüngst verschickten Schreiben der Finanzämter, behoben werden können.
Diese Übergangsphase verursacht zusätzliche Arbeit für die Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Angestellten müssen sich vorerst bei einer Neuanstellung vom Finanzamt eine Ersatzbescheinigung besorgen.
Der Start der elektronischen Lohnsteuerkarte wird vielleicht im 2. Quartal 2012 erfolgen.
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Ende Januar beabsichtigt die EU-Kommission eine Novellierung der bisherigen EU-Datenschutzrichtlinien von 1995 vorzustellen. Hier soll es unter anderem Änderungen für in der EU tätige US-Unternehmen geben. Die deutsche Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner und die EU-Justizkommissarin Viviane Reding sprechen sich klar gegen den Patriot Act aus, wodurch der Zugriff von US-Behörden auf alle gespeicherten Daten bei US-Unternehmen in der EU gewährt wird. Dienste von internationalen Unternehmen an europäischen Verbrauchern sollen direkt dem europäischen Datenschutzrecht unterliegen, so die beiden Politikerinnen. Soziale Netzwerke haben sich an das EU-Recht zu halten, selbst wenn sich die Anbieter außerhalb der EU befinden oder Daten in sogenannten Clouds speichern, so Aigner und Reding.

Auch dem Ausspähen beim Surfen soll ein Riegel vorgeschoben werden. Den sogenannten Tracking-Cookies – kleine Textdateien, die im Rechner des Nutzers abgelegt werden und ihn identifizierbar machen – ist der Kampf angesagt. In der bereits 2009 entsprechenden Richtlinie der EU ist die Forderung verankert, dass Cookies nur zulässig sind, wenn der Nutzer zustimmt. Bis Ende Mai diesen Jahres sollten die EU-Staaten diese Regelung in nationales Recht umsetzen. Die Bundesregierung ignorierte diese Forderung und auch in der erst verabschiedeten Novellierung des Telekommunikationsgesetzes wurde die Cookie-Regelung nicht eingebunden.

In diesem Kontext gibt es auch neue Schritte gegen Facebook, denn das Unternehmen habe in seinem Dienst der Gesichtserkennung keine entsprechenden Änderungen gemäß der in der EU und in Deutschland geltenden Datenschutzbestimmungen vorgenommen. Die Biometrie-Datenbank des Facebook sei entsprechend rechtswidrig. Die Einrichtung einer sogenannten Check-Box, durch die Nutzer allen Nutzungsbestimmungen des Netzwerkes zustimmen können, wurde in Aussicht gestellt, doch reicht diese Bezugnahme auf die Nutzungsbedingungen nicht aus. - mb -

Die Ruhr-Universität und das dazugehörige Horst Görtz Institut für Sicherheit startet 2012 mit einem in Deutschland einmaligem Graduiertenkolleg, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit über 4 Millionen Euro gefördert wird. IT-Experten forschen hier gezielt an mehr Sicherheit künftiger IT-Anwendungen. Im digitalen Zeitalter bilden sich Informationsknotenpunkte zumeist in den vielumstrittenen Cloud-Diensten ab. Hier entsteht erheblicher Sicherheitsbedarf.

Cloud Computing ist mehr als eine Modeerscheinung. Als Schwerpunktthema der CeBIT 2011 deklariert, wächst die Aufmerksamkeit der Fachöffentlichkeit und der Konsumenten hinsichtlich der Cloud. Ein Viertel des Fachhandels beschäftigt sich aktiv mit der Cloud. Zudem schwinden die Sicherheitsbedenken mit wachsender praktischer Erfahrung.

Wie sicher ist das neue Internetprotokoll IPv6?
Seit langem ist bekannt: „ Im Internet besteht IP-Adressknappheit“. Als Lösung des Problems soll das jetzige IPv4 durch das Nachfolgeprotokoll IPv6 ersetzt werden, um die Anzahl der IP-Adressen um ein vielfaches zu erhöhen. Doch diese Lösung birgt auch Risiken. Bisher verwalten die Provider die IP-Adressen, welche dem Nutzer vorübergehend zugeteilt werden und somit wechselten. Im Fall von IPv6 ist die Zuteilung der Adressen nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft. Dieser neue Standard erlaubt eine eindeutige Identifizierung der Nutzer, sobald er mit dem Internet verbunden ist.
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, sieht den Datenschutz und die Privatsphäre des Users gefährdet. Aus diesem Grund werden Lösungen gesucht, um den persönlichen Lebensbereich der User auch mit diesem neuen Standard gewährleisten zu können.
Zum Schutz des Internet – Nutzers und seiner Privatsphäre beabsichtigt die Deutsche Telekom im kommenden Jahr einstweilen einen Grundschutz anzubieten und diesen dann ständig weiter zu entwickeln.
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Im Rahmen einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und des Hightech-Verbands BITKOM wurden rund 2500 Firmen und ihre Geschäftsmodelle untersucht. Dabei wurde deutlich, dass die Geschäftsmodelle von 18 Prozent der deutschen Unternehmen stark bzw. vollständig vom Internet abhängig sind. Weitere 32 Prozent kennzeichnet eine mittlere Abhängigkeit. Diese 50 Prozent bilden die Gruppen der Digitalen Vorreiter und der digitalen Mitte. Aus der Studie konnte abgeleitet werden, dass die digitalen Vorreiter innovationsfähiger sind, wie die Firmen, die nur schwach, sehr schwach oder gar nicht vom Internet abhängig sind. Deutlich wurde die Notwendigkeit des Internets hinsichtlich der Kundenpflege.
Des Weiteren bestimmt das Internet inzwischen nahezu alle Wirtschaftsbereiche. Breitbandausbau, Ausbildung von Fachkräfte, rechtliche Voraussetzungen wie zum Beispiel bei Datenschutz und Urheberrecht sind Themen, die bewegt werden müssen, um das Web und seine Potenziale für Wachstum und Beschäftigung entfalten zu können.