Errungenschaften der mobilen Technik und des Internets bieten unzählige attraktive Aspekte für das Marketing. Smartphones werden zu Einkaufsassistenten und Einkaufsagenten und Mobile Couponing ersetzt zunehmend die beliebten Gutschein-Coupons – ein Megatrend im mobilen Marketing. Smartphones und Tablets werden in der Zukunft die Hauptrolle in der Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbrauchern spielen und immer neue Ideen, Kunden via "Apps" anzulocken, etablieren sich. Als Beispiele können hier CyberFIT und BodyKinectizer von adidas genannt werden, ausgezeichnet mit einem Innovationspreis auf der diesjährigen Cebit Computermesse. Google Glass – die Datenbrille des Suchmaschinen-betreibers macht Furore.

Hinter all den technischen Errungenschaften sind die personenbezogenen Daten das Gold. Je mehr davon vorhanden, desto hilfreicher in der Erstellung von Persönlichkeits- und Nutzerprofilen. Der Schlüsselbegriff ist hier im datenschutzrechtlichen Kontext die Vernetzung.

 „Die intelligente Nutzung von Kundendaten führt zu signifikanten Wettbewerbsvorteilen“, so Björn Bloching von Roland Berger Strategy Consultants in seinem Buch „Data Unser“. Es ist offensichtlich: die Möglichkeiten der mobilen Technik und des Internets spalten die Gesellschaft in jene, die freimütig persönliche Daten preisgeben und jene, die auf dem Grundrecht der Privatsphäre bestehen. "Werden Angaben über privaten Konsum, Finanztransaktionen, Bonität, medizinische Behandlung, Berufstätigkeit, aus der Internetnutzung, von elektronischen Karten und Smartphones, aus Video- oder der Kommunikationsüberwachung zusammengeführt, so kann daraus ein für unsere Demokratie gefährliches informationelles Ungleichgewicht entstehen.", warnt Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein.

Unternehmensgründer Michael Bloomberg von US-Finanzdienstleister Bloomberg schrieb in einer Publikation 1997, dass Diebstahl und Schwund Kosten sind, die zum Geschäft dazugehören. Nun wurden vom selbigen Unternehmen im Internet zehntausende private Nachrichten von Terminal-Nutzern veröffentlicht, so die Financial Times. Ein Technologietest mit Zustimmung entsprechender Kunden sei Hintergrund des Vorfalls gewesen. Zwar soll Kollegen von Chefredakteur Winkler nur sehr begrenzter Zugriff auf Nutzerdaten möglich gewesen sein, dennoch gilt zu bedenken, dass aus vergleichsweise bescheidenen Informationen Profit durch Informationsvorsprung möglich ist.

Inzwischen fordern Landesdatenschutzbeauftragter und Verbraucherzentral mehr Transparenz bei Datensammlern im Internet. Hier speziell Apple im Fokus, denn eine Reihe von Vertragsklauseln in den AGBs verletzen deutsches Datenschutzrecht.

Hier speziell Apple im Fokus, denn eine Reihe von Vertragsklauseln in den AGBs verletzen deutsches Datenschutzrecht. Auch Microsoft soll heimlich Skype-Chats mitlesen, ist den Mainstreammedien zu entnehmen. Und beinahe unscheinbar unter all den Neumeldungen der Woche verbirgt sich die Botschaft, dass ein Dokument der irischen Ratspräsidentschaft zur EU-Datenschutzverordnung geleakt wurde, also über das Internet öffentlich gemacht wurde. Darin sollen wichtige Richtlinienentscheidungen behandelt worden sein. Fazit: Ministerrat zieht Datenschutz weiter die Zähne. Lobbyisten setzen ihren Einfluss durch.

Konsumforschung: Privatsphäre ade?
Immer mehr Unternehmen analysieren den Konsum ihrer Kunden, zum Beispiel durch Payback Karten, sozialen Netzwerken, Online-Bestellungen wie auch E-Books oder Musik-Alben um die Werbung genauer an den Vorlieben der Nutzer anzupassen. Viele Menschen regen sich auf, weil sie dieser verhaltensbasierte Verbraucheranalyse kaum entgehen können, Andere holen sich freiwillig oder unwissend Überwachung in ihre Wohnzimmer.
Laut Medienberichten kann die neue Spielekonsole von Microsoft mit der eingebauten Kamera bis zu sechs Personen in einem Zimmer identifizieren und scheinbar auch persönlich Daten erfassen wie zum Beispiel welches Spiel gespielt oder welches Fernsehprogramm verfolget wird. Da die Hardware ständig im Bereitschaftsmodus sein muss, um via Sprachbefehl aktiviert zu werden, werden Bedenken der totalen visuellen Erfassung laut.
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Datendiebstahl per App
Die aktuellen Skandale in den Medien zu Datenschutz, Betrug und Wirtschaftsspionage zeigen, dass viele Unternehmer und User zu leichtfertig mit dem Medium Internet und ihren eigenen höchst sensiblen Daten umgehen.
Mittlerweile gehören Tablets und Smartphone als selbstverständlich zum beruflichen Alltag. Dass bei diesen kleinen Hightech-Endgeräten die gleichen Sicherheitsregeln wie am PC gelten, vergessen viele Mitarbeiter und Nutzer und installieren zu sorglos kleine Programme – auch Apps genannt - um diese für die täglich anfallenden Aufgaben zu nutzen.
Die Stiftung Warentest fand jetzt heraus, dass viele von den beliebten Apps teilweise gravierende Datenschutz- und Sicherheitslücken aufweisen. Persönliche Informationen wie zum Beispiel die eigene Telefonnummer, Adressbücher, E-Mail-Accounts, Passwörter, werden durch Benutzung der Apps mit übertragen, ohne dass der Nutzer seine Zustimmung gegeben hat. Malware unterscheidet nicht zwischen privaten- oder Business–Nutzern. Beim Herunterladen und Nutzung von Apps besteht immer das Risiko Opfer eines Datendiebstahls zu werden, dies müsste jedem Nutzer klar sein. Die Sicherheit der persönlichen Daten sollte an erster Stelle stehen - die Installation der Apps wohlüberlegt - denn meist ist längst nicht erkennbar, inwiefern eines dieser Programme auf das persönliche Datenmaterial zugreift um ein Persönlichkeitsprofil für zugeschnittene Werbung zu erstellen oder beim Online-Banking Benutzerdaten abzugreifen.
Oft wird im Geschäftsleben vergessen, dass auch sensible Unternehmensinformationen mit diesen mobilen Endgeräten transportiert und verarbeitet werden. Gerade deshalb sollten die Sicherheitsrichtlinien jedes Unternehmens die Nutzung mobiler Endgeräte für Firmenzwecke von Anfang an in das unternehmensweite Sicherheitskonzept integrieren.
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